Linux Server setup

Linux updaten

Im letzten Kapitel Linux Server sicher machen haben wir die Firewall aktiviert und den Benutzer tom mit sudo Rechten angelegt. Außerdem haben wir eine schlüsselbasierte Authentifizierungsmethode konfiguriert, einen Schutz gegen DoS Attacken installiert und den SSH Port umgestellt.

In diesem Kapitel kommen wir endlich dazu das Betriebssystem und die installierte Software auf den neuesten Stand zu bringen. Die Updates hätten wir genauso gut schon gleich zu Anfang installieren können. Ich halte es jedoch für sinnvoller erst den Server abzusichern, bevor die IP quer durch das Internet gesendet wird.

Als Paketmanager benutzen wir das Advanced Packaging Tool (APT). Das Werkzeug apt ist eine Weiterentwicklung von apt-get. Du wirst wahrscheinlich im Internet häufiger von apt-get lesen, weil es nach wie vor benutzt wird. Beide basieren übrigens auf dem Paketmanagement von Debians dpkg (Debian Package Manager), was Dir hier und dort auch über den Weg laufen wird.


Paketverwaltungssystem APT

Der Befehl apt kann Programmpakete suchen, installieren, löschen, aktualisieren und alles andere, was ein Paketmanager können muss.

Uns interessieren vor allem:

  • apt list
  • apt update
  • apt upgrade
  • apt autoremove
  • apt clean

update und upgrade sind zu Anfang etwas verwirrend, weil update nicht die Pakete aktualisert, sondern lediglich die Paketliste. Über eine Datenbank werden alle Pakete verwaltet. Eine dort gespeicherte Paketliste spiegelt wider, welche Pakete auf dem System installiert sind und auch von welchen anderen Paketen sie abhängig sind. Die Paket Versionen müssen jedoch nicht mit den tatsächlich installierten übereinstimmen. Erst mit upgrade werden die Paketversionen, entsprechend der Paketliste heruntergeladen und installiert.

Paketliste aktualisieren: update
Pakete aktualisieren: upgrade


Paketlisten

Der Parameter list --installed zeigt Pakete, die installiert sind:


__$ sudo apt list --installed
 

Die Ausgabe kann mit einem Paketnamen oder wie so oft bei Linux, mit einem Platzhalter (*) gefiltert werden:


__$ sudo apt list --installed opens*
 

Die Ausgabe sieht in etwa so aussehen:


Listing... Done
openssh-client/focal-updates,now 1:8.2p1-4ubuntu0.3 amd64 [installed,automatic]
openssh-server/focal-updates,now 1:8.2p1-4ubuntu0.3 amd64 [installed]
openssh-sftp-server/focal-updates,now 1:8.2p1-4ubuntu0.3 amd64 [installed,automatic]
openssl/focal-security,now 1.1.1f-1ubuntu2.8 amd64 [installed,upgradable to: 1.1.1f-1ubuntu2.9]
 

--upgradeable zeigt für welche Pakete neue Versionen verfügbar sind:


__$ sudo apt list --upgradeable
 

Update und Upgrade

Dann legen wir mal los und aktualisieren die Paketliste:


__$ sudo apt update
 

Die aktualisierte Paketliste entscheidet darüber, welche Pakete mit upgrade heruntergeladen und installiert werden sollen:


__$ sudo apt upgrade -y
 

Während der Installationsvorbereitung wird für gewöhnlich gefragt, ob die Installation wirklich vollzogen werden soll. Das würde mit der Taste y bestätigt werden müssen. Der Parameter -y greift da vor und bestätigt die Anfrage automatisch.

Wenn dieser Prozess durchgelaufen ist, sind alle "Updates" installiert.


Aufräumen mit autoremove und clean

Pakete können von anderen Paketen abhängig sein. Diese Abhängigkeiten werden automatisch mitinstalliert. Allerdings bleiben sie zurück, wenn das "Hauptpaket" entfernt wird. autoremove sucht verwahrloste Pakete und löscht diese.


__$ sudo apt autoremove
 

Installationsdateien landen in dem Archiv Ordner /var/cache/apt/archives/. Mit clean lässt sich dieser bereinigen. Das spart Speicherplatz und macht ein späteres Backup schlanker.


__$ sudo apt clean